This New Testament Greek word for ‘gift of grace’ led a quiet theological existence until Max Weber decided it would make a great term for “gift or power of leadership or authority” (as the OED puts it), so using it in Wirtschaft und Gesellschaft (postumously published in 1922), in the chapter Merkmale der charismatischen Herrschaft—I’ll post the first two paragraphs in the extended entry (you can read a translation here [scroll down to “IV. CHARISMATIC AUTHORITY”]). Since then, of course, it’s been used promiscuously for just about any special quality a prominent person is perceived to have. My concern at the moment is with this bit from Weber’s second paragraph: “man hielt sich in Byzanz im Mittelalter eine Anzahl dieser mit dem Charisma der Kriegs-Tobsucht Begabten als eine Art von Kriegswerkzeugen)” [‘in Medieval Byzantium a group of people endowed with the charisma of war-frenzy were maintained as a kind of weapon’]. My impression is that “Charisma der Kriegs-Tobsucht” is Weber’s own extension of the term, but it could be taken to mean that the word kharisma was used by the Byzantines themselves to refer to such warriors. Does anybody happen to know, or know where to find out?
§ 10. »Charisma« soll eine als außeralltäglich (ursprünglich, sowohl bei Propheten wie bei therapeutischen wie bei Rechts-Weisen wie bei Jagdführern wie bei Kriegshelden: als magisch bedingt) geltende Qualität einer Persönlichkeit heißen, um derentwillen sie als mit übernatürlichen oder übermenschlichen oder mindestens spezifisch außeralltäglichen, nicht jedem andern zugänglichen Kräften oder Eigenschaften oder als gottgesandt oder als vorbildlich und deshalb als »Führer« gewertet wird. Wie die betreffende Qualität von irgendeinem ethischen, ästhetischen oder sonstigen Standpunkt aus »objektiv« richtig zu bewerten sein würde, ist natürlich dabei begrifflich völlig gleichgültig: darauf allein, wie sie tatsächlich von den charismatisch Beherrschten, den »Anhängern«, bewertet wird, kommt es an.
Das Charisma eines »Berserkers« (dessen manische Anfälle man, anscheinend mit Unrecht, der Benutzung bestimmter Gifte zugeschrieben hat: man hielt sich in Byzanz im Mittelalter eine Anzahl dieser mit dem Charisma der Kriegs-Tobsucht Begabten als eine Art von Kriegswerkzeugen), eines »Schamanen« (Magiers, für dessen Ekstasen im reinen Typus die Möglichkeit epileptoider Anfälle als eine Vorbedingung gilt), oder etwa des (vielleicht, aber nicht ganz sicher, wirklich einen raffinierten Schwindlertyp darstellenden) Mormonenstifters, oder eines den eigenen demagogischen Erfolgen preisgegebenen Literaten wie Kurt Eisner werden von der wertfreien Soziologie mit dem Charisma der nach der üblichen Wertung »größten« Helden, Propheten, Heilande durchaus gleichartig behandelt.
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